Endlich, Ferien. Das kann manchmal dauern. Erst ist noch der Sempacher Triathlon zu absolvieren.

Absolvieren? Ja, richtig gelesen. Ich bin als Töfffahrer engagiert um einen Schiedsrichter mitzunehmen, der die Athleten auf dem Rundkurs im Auge behält, schummeln ist nicht.

Sehr viel habe ich bereit gelegt, doch nicht alles was parat ist, muss auch mit, nein. Dazulegen, wegelegen. Ein Prozedere das bei jeder Reise die ich unternehme beinahe gleich ist. Zuletzt gibts einen Kompromiss.

Gestartet sind wir in Basel, bei Franziska. Motorräder beladen und startbereit. Die ersten Kilometer gehen wir sachte an. Franziska ist das erste Mal mit Vollpackung unterwegs. Die Angewöhnung soll sanft erfolgen und die Erfahrung mit dem schwereren Töff ist notwendig.

Wir sind gut gestartet. Ein erster Halt ist vor der Grenze. Die Stadt La Chaux de Fonds ist heruntergekommen. In den Strassen sehen die Häuser armselig und grau aus. Welch ein Gegensatz zu Lausanne oder Neuenburg. Wir ziehen des Weges nach Frankreich. Eine Weite empfängt uns. Herrlich zu atmen in der Weite von Frankreich. Das Herz von uns beiden schlägt höher.

Genüsslich rauschen wir die Kurven runter und geniessen den Fahrtwind um die Nase.

Zügig fahren wir in richtung Cluny. Eine Stadt die mit sakralen Bauten nicht geizt. Unsere Reisezeit ist jedoch verplant, wir wollen raschmöglichst in die Cevennen. Der Puy de Dôme hats uns angetan. Vorher jedoch landen wir auf einem feinen Zeltplatz. Der eignet sich bestens zur Durchreise. Die Zaungäste waren zahlreich vertreten. Der Schatten suchten auch wir. Das Vorbild sind eben jene Damen und jungen Herren auf vier Hufen.

Die Eindrücke von Frankreich am ersten Reisetag waren herrlich. Ich liebe dieses Land, es ist nicht alles perfekt. Warum auch? Die lockere Einstellung in vielen Teilen des täglichen Lebens hat seine guten Seiten. Klar nervt es wenn etwas nicht passt, oder wenn Du unbedingt auf die Toilette musst und es nur eine einzige im Restaurant gibt. Doch muss ich immer mal wieder grinsen. Die ersten Tage unterwegs sind ein erfahren wie wir Beide unterwegs sind. Franziska meine Freundin, ist das erste mal auf einer Tour im Ausland. Die Prüfung für schwere Motorräder hat Sie im 2008 mit Bravour bestanden.

Die zweite verbrachten wir hier an diesem See. Der Sonnenuntergang war ein Gedicht. Der Platz fast leer. So stimmig hae ich Frankreich selten erlebt. Keine Hektik, wenig Verkehr auf den Strassen. Die abendliche Kontrolle am Kreisel oberhalb des Zeltplatzes, durch die Gendarmerie liess uns lächeln. Franziska begrüsste der Ordnungshüter mit Bonjour Monsieur, pardon, Madame. Unsere Fahrweise und die Motorräder gaben keinen Anlass zu Kritik.

Der Puy de Dôme, die Weite war wunderschön. Als Töffler durften wir auf den Vulkan hochfahren, was mit 8 Euronen beglichen wurde. Ich stelle mir vor wies ist wenn, im Sommer alle Touris in Cars hochgekarrt werden.

In der Ferne sieht man Clermont-Ferrand, die Industriestadt. Aus der Höhe sieht sie gar nicht so aus. Wir ziehen unseres Weges in die Tarnschlucht.

Wunderschön die Schatten der vorbeiziehenden Wolken. Es war warm an diesem Tag, die Jacken trugen wir lose über den Schultern.

Ich war immer wieder von den Kunstbauten der Eisenbahn beeindruckt. Wieviel Schweiss wurde vergossen um die Linie so elegant übers Tal zu führen. Viele Bahnlinien sind stillgelegt, nur noch profitable Linien und der TGV sind das Rückgrat der SNCF.

Viaduc de Garabit, ein Bauwerk das grandios in die Landschaft gebettet ist. Sein Konstrukteur? Kein Geringerer als Monsieur Gustave Eiffel! Im damaligen Zeitalter sind alle Berechnungen noch mit dem Rechenschieber gelöst worden. Pläne und Skizzen waren die Hilfsmittel sie damals eingesetzt wurden. Heutzutage fast nicht vorstellbar, wo doch 3-D Ansichten einer Brücke selbstverständlich sind.

Nun endlich geschafft, nach einem langen Tag erreichten wir die Gorges du Tarn. Herrlich das Tal mit den Kalkfelsen. Raubvögel kreisen an den Wänden der Schlucht entlang.

Die erste Tour führte und rund um die Tarnschlucht. Wir kurvten gemütlich der Tarn entlang und genossen die Aussicht. Viel trinken war angesagt, denn es war sehr heiss.

Die bizarr geformten Felsen von der Erosion, fesselten uns immer aufs Neue.

Allgegenwärtig sind die Gedenksteine an die Résistance. Der Kampf gegen die Besatzer forderte einen hohen Blutzoll.

Mit diesen Bildern aus der Ardèche beschliesse ich den Reisebericht. Gerne komme ich wieder mal her mit Franziska. Wir erlebten beide unvergessliche Wochen zusammen. Die Erlebnisse tragen wir in uns mit.

Danke Franziska das wir zusammen unterwegs sein durften.

Wenn auch unsere Lebenswege getrennt haben, die Erinnerungen an unsere Touren bleiben in meinem Herzen.