Nach Ireland im letzten Jahr, ist Heuer eine Reise nach Frankreich, genauer ins Languedoc-Roussilon geplant. Im Örtchen Villesèque ist beim recherchieren mir eine Auberge ins Auge gestochen. Wo habe ich diese gefunden? Im Pensionen- und Hotelführer des Tourenfahrers. Dies sind Partnerhäuser welche sich insbesondere für Motorradgäste ausgerichtet haben. Da sich die guten Feedbacks rasch rumsprechen, sind auch Mountainbiker, Kanuten und andere Gäste auf den Geschmack gekommen. Vor zwei Jahren  das erste Mal in der Auvergne in einem Partnerhaus. Es war toll, sodass nun Villesèque zum Zuge kommt. Es ist das Le Midi. Die Gorges du Tarn, die Cevennen grad vor der Haustüre und die Auvergne reizen einem besonders. Anreise in die Cevennen mit meinem Elefantenrollschuh und den Bikes auf dem Anhänger. So kann ich meine Varadero und die kleine XT mitnehmen. Tagestouren und auch Ausflüge in die Umgebung stehen auf dem Programm.

Die XT ist dabei um die Umgebung auf Schotter zu erkunden. Freue mich schon darauf in der Gorge du Tarn, die ebenfalls in der Nähe liegt rumzukurven. Zwei Wochen geniessen, wie Gott in Frankreich sich fühlen. Savoire vivre eben. Mir gefällt die Gastfreundschaft gegenüber uns Motorradfahrern in Frankreich ganz besonders. Da dürfen wir uns gerne eine Scheibe davon abschneiden. Die XT musste zu Hause bleiben, da der Hänger noch eine Anpassung braucht.

Hier den Link zur Auberge:

www.bikerhotel-lemidi.de

Der Reisebericht mit Bildern sagen mehr als tausend Worte.

Nun, die Tage vergingen wie im Flug. Es war einfach herrlich, Frankreich ein Land für Motorradfahrer.

Die Anreise am Sonntag war gemütlich, das Motorrad auf dem Anhänger, so lässts sich gut fahren. Kein Verkehr auf der Autobahn. Sowas kenn ich eigentlich gar nicht. So gegen halb Acht war die Unterkunft erreicht. Susanne und Peter haben ihr Haus toll eingerichtet.

Meine Varadero, vor der Reise noch frisch besockt mit Heidenau K60 Scout II. Der erste Ausflug galt der näheren Umgebung von Villesèque. Mal erfahren was da an Strässchen sich befindet.

Kurz über einen kleinen Pass gedüst und schon wird der Blick mit Weite und tollen Felsen und Wald belohnt. Die kleinen Strassen sind rauh, aber sehr griffig. Es lässt sich herrlich kurvenwedeln.

Ein Paradies für Wildtiere. Sie werden kaum gestört durch uns Menschen. Denn kein Auto weit und breit in Sicht.

Tags darauf in der Corniche des Cevennes. Herrliche Strecke, die auch für Bergrennen genutzt wird.

Oben auf dem Mont Aigual hat der Regen und Wind mich ordentlich zerzaust. Die Sicht war nicht berauschend.

Klim sei dank, ich blieb trocken trotz Vollschiff.

Neu am Rand des Cirque de Navacelle. Am Rand ist ein Fussweg und der Töff kann man auch nicht mehr schlau abstellen. Aber der Blick ins Tal ist umwerfend.

Das Wechselspiel der Wolken war beeindruckend. Der Blick ins Tal fesselt mich immer wieder.Ein Ort der mir so sehr gefällt, das wenns passt bei jeder Reise besucht wird.

So nun weiter die Strasse runter ins Tal. Das Örtchen Navacelle lass ich links liegen und fahre gleich wieder auf der anderen Seite hoch. Die Strasse windet sich hoch. Danach übers Hochplateau runter ins Tal.

Die runde Kugel schien grad ins Zimmer rein, kein Wunder war ich an dem Tag so aufgekratzt.

In den Cevennen gibts eine Museumsbahn. Ein Teilstück der SNCF konnte vom Verein übernommen werden. Liegt isoliert zwischen Anduze und St Jean du Gard. Rund 16 km Streckenlänge aus dem 20. Jahrhundert. Um 1900 rum wurden viele Strecken in den Cevennen erbaut. Tolle Viadukte aus Kalkstein gemauert, oder Stahlfachwerkbrücken. Damals alles von Hand erbaut. Schon in 70er Jahren wurden viele Strecken stillgelegt und rückgebaut. Die Kunstbauten wurden stehen gelassen und verfallen zusehends, leider. Man begegnet immer wieder alten Bahnstrecken in den Cevennen.

Herrliches Dampfross. Der Heizer sprang von der Maschine runter um die Strasse zu sichern vor dem Bahnhof in St. Jean du Gard.

Gebaut wurde die Lok bei Henschel in Deutschland. Die beiden Wasserkästen an der Seite fassen einige Liter. Die Kohle ist im kleinen Tender an der Rückseite vorrätig. Die Steinkohle wird mit einem alten Poclain Bagger verladen. Für das Wasser fassen ist der Wasserkran noch in Betrieb.

Dieser Triebwagen wurde bei Renault gebaut. Spitzname Giraffe, wegen des Kühlers der oberhalb des Führerstands eingebaut ist. Er ist der letzte betriebsfähige Wagen dieser Bauart in Frankreich.

Auf der Fahrt von St. Jean du Gard nach Anduze. Herrliche Gegend, der Herbst wartet schon.

Die Strecke führt dem rechten Talhang entlang. Der Führer steht etwas gar weit aussen auf der Lok.

Herrlicher Ausblick in der Nähe von Alès. Weite Kurven führen vom Berghang hinunter wieder ins Tal.

Zum Abschluss düste ich nochmals über die Corniche des Cevennes. Wirklich es ist eine königliche Strasse.

Nocheinmal einen Blick in die Gorges du Tarn.

Man war fast alleine im Tal, lediglich 4 Motorräder kreuzten mich.

Ganz zum Schluss nochmals eine Brücke auf der Strecke nach Le Vigan.

Tolle zwei Wochen durfte ich erleben. Das Wetter war einfach der Hammer. Im Le Midi hat einfach Alles gepasst. Das Essen, das Zimmer, die Leute. Bis zum nächsten Mal wenns heisst, on Tour in Frankreich.